Sammlung Deutscher Drucke des 18. Jahrhunderts

Über die Sammlung | Sammlungsgeschichte | Erwerbungsprofil | Zugang | Weiterführende Hinweise

Büste von Montesquieu, gekrönt mit Lorbeerkranz

Materialart

Historische Drucke

Umfang

ca. 20.000 Bände

Status

fortlaufend

Zeitraum

18. Jahrhundert

Region

vor allem Deutschland, Europa, USA

Erschließung

vollständig erschlossen

Standort

Historisches Gebäude

Kontakt

dd18@sub.uni-goettingen.de

Über die Sammlung

Die Sammlung Deutscher Drucke des 18. Jahrhunderts (SDD18) an der SUB Göttingen umfasst ca. 20.000 zwischen 1701 und 1800 im deutschen Sprachraum in einer beliebigen Sprache oder mit beliebigem Druckort in deutscher Sprache erschienene Drucke. Daher handelt es sich in der Mehrzahl um Werke in deutscher Sprache, jedoch beinhaltet die Sammlung auch Bücher in vielfältigen anderen Sprachen, die im deutschen Raum gedruckt wurden. Neben Monografien zählen dazu auch mehrbändige Werke und Zeitschriften, jedoch keine Notendrucke (Musica pratica), Landkarten, Faksimile, Mikroformen oder Nachdrucke.

Besondere Stücke

  • DD97 C 2 Rara – Johannes Kepler: Mathematici Caesarei Liber Singularis, Augsburg, Frankfurt a. Main, Leipzig 1726
  • DD2001 A 388 Rara – Göttliche Liebe und Lobes Getöne, Philadelphia 1730
  • DD2022 C 2 Rara – Martin Engelbrecht: Schaubühne in Deutschland unbekannter Soldaten ausländischer Nationen, Augsburg 1742
  • DD90 C 33287 Rara – Johann Michael Seligmann: Sammlung verschiedener ausländischer und seltener Vögel, Nürnberg 1749–1776
  • DD 90 D 33286 Rara – Joannis Martyn: Historia Plantarum Rariorum, Nürnberg 1752
  • DD2020 D 14 Rara – Johann Elias Ridinger: Die par force Jagd des Hirschen und deren ganzer Vorgang, Augsburg 1756
  • DD94 A 328 Rara – Friedrich von Hagedorn, Johann Wilhelm Ludwig Gleim, Magnus Gottfried Lichter: Fabeln, Winterthur 1777
  • DD2018 A 16 Rara – S. L. Hegrad: Geographisches Spiel für die Jugend, 1783
  • DD2016 C 2 Rara – Franz Johann Schultz: Abbildung der inn- und ausländischen Bäume, Stauden und Sträuche, Wien 1792–1804

Sammlungsgeschichte

Die Arbeitsgemeinschaft Sammlung Deutscher Drucke (AG SDD) wurde 1989 mithilfe einer Förderung durch die VolkswagenStiftung ins Leben gerufen. Sie ist ein Zusammenschluss von sechs Bibliotheken, die es sich zur gemeinsamen Aufgabe gemacht haben, ihre vorhandenen Buchbestände zu ergänzen und zu vervollständigen, sodass eine „verteilte Nationalbibliothek“ der deutschsprachigen, im deutschen Sprachraum erschienenen oder auf Deutschland bezogenen Drucke über alle Jahrhunderte hinweg entsteht.

Ausgangspunkt der AG SDD war das Fehlen einer Nationalbibliothek im föderal geprägten Deutschland, in der die gedruckten Werke des eigenen Sprach- und Kulturraums gesammelt, erschlossen und für spätere Generationen bewahrt wurden. Mit der Deutschen Bücherei (heute: Deutsche Nationalbibliothek) wurde erst 1912 eine Archivbibliothek für (deutschsprachige) Neuerscheinungen gegründet.

Die Aufteilung des kooperativen Sammelauftrags unter den sechs teilnehmenden Bibliotheken folgt einer chronologischen Ordnung. Ziel ist es, in deutschen Bibliotheken nicht vorhandene Drucke systematisch zu ergänzen. Das Erwerbungsspektrum ist damit breit gefächert und umfasst Titel aus allen Themengebieten und Schriftgattungen, darunter auch Gelegenheitsdrucke und populäre Werke, die in Bibliotheken oft als nicht sammlungswürdig galten.

Erwerbungsprofil

Die Erwerbung im Rahmen der AG SDD orientiert sich an den für die Kooperationspartner gültigen Erwerbungsrichtlinien. Die Sammlung an der SUB Göttingen wächst jedes Jahr im Durchschnitt um ca. 400 Titel. Vorrangig werden seltene Werke erworben, die nicht bereits zum Bestand der Universitätsbibliothek gehören und nicht oder nur mit wenigen Exemplaren in einer anderen öffentlichen Institution nachgewiesen sind. Berücksichtig werden alle Fachgebiete und alle Literaturgattungen. Bedingt durch den zeitlichen Fokus auf die Epoche der Aufklärung bilden Erziehungs- und Bildungsliteratur, (natur-)wissenschaftliche Publikationen, aber auch theologische Werke und Trivialliteratur einen besonderen Schwerpunkt. Zudem liegt der Fokus in der Erwerbung auf

  • deutschen Übersetzungen fremdsprachiger Publikationen
  • den historischen Bestandsschwerpunkten der Bibliothek wie Zoologie, Geographie und Botanik
  • der Schließung von Lücken bei Kinder- und Kochbüchern
  • Gattungen wie Einblattdrucken, Flugblättern oder Gelegenheitsschriften

Zugang

Kataloge, Datenbanken und weitere Findmittel

Alle Bände der Sammlung Deutscher Drucke des 18. Jahrhunderts sind im Göttinger Universitätskatalog erschlossen. Weiterhin ist auch eine Recherche im Gemeinsamen Verbundkatalog der Bibliotheken des Gemeinsamen Bibliotheksverbundes (GBV) und des Südwestdeutschen Bibliotheksverbunds (SWB) möglich. Die SUB Göttingen katalogisiert darüber hinaus die Titel dieser Sammlung im Verzeichnis der im deutschen Sprachraum erschienenen Drucke des 18. Jahrhunderts (VD 18), das im Sinne einer Nationalbibliografie der deutschen bzw. deutschsprachigen Literaturproduktion des 18. Jahrhunderts Nachweise von verschiedenen deutschen Bibliotheken enthält.

Vor Ort

Die historischen Drucke können über den OPAC der SUB Göttingen bestellt werden. Voraussetzung dafür ist ein Bibliotheksausweis der SUB Göttingen. Personen, die nicht der Georg-August-Universität Göttingen angehören, können dafür einen Gastnutzerausweis beantragen. Bis zur Bereitstellung dauert es einen halben Tag, die Bände dürfen nur in Präsenz im Lesesaal für Alte Drucke im Historischen Gebäude der SUB Göttingen eingesehen werden. Besonders seltene und kostbare Werke, die der Bestandsgruppe „Rara“ zugeordnet sind, dürfen ausschließlich im Lesesaal für Handschriften und Seltene Drucke im Historischen Gebäude benutzt werden.

Titel, die zur Sammlung Deutscher Drucke des 18. Jahrhunderts gehören, besitzen eine Signatur, die mit dem Kürzel „DD“ beginnt, gefolgt vom Jahr der Erwerbung in Kurzform (vor 2000) oder ausgeschrieben (nach 2000). Es schließt sich der Buchstabe A, B, C oder D an, der das Format kennzeichnet. Die Signatur endet mit einer fortlaufenden Nummer, die sich auf den Eingang des Werkes bezieht. Besonders seltene Werke sind zudem mit der Angabe „Rara“ gekennzeichnet.

Digital

Mittlerweile wurden bereits über 9.000 Titel der Sammlung digitalisiert, die über das Göttinger Digitalisierungszentrum (GDZ) abgerufen werden können. Einzelseiten können als PDF oder JPG heruntergeladen werden, die bibliographischen Angaben werden über die Formate BibTex, RIS und EndNote bereitgestellt. Weiterhin werden die Meta- und Strukturdaten unter freier Lizenz in METS und IIIF angeboten. Die Suche nach Digitalisaten ist sowohl über den GUK, GöDiscovery als auch das VD 18 möglich. Bislang stehen noch keine digitalen Volltexte zur Verfügung.

Weiterführende Hinweise

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