Cod. Ms. von Einem 7
Materialart
Zeichnungen
Umfang
drei Bände, zwei Mappen
Status
sporadisch ergänzt
Zeitraum
18. bis 19. Jahrhundert
Region
Deutschland
Erschließung
vollständig erschlossen
Standort
Historisches Gebäude
Kontakt
Über die Sammlung
Silhouetten als Bildnis- oder Profilumrisse einer Person erfreuten sich seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts großer Beliebtheit in Deutschland. Sie waren vor allem an kleineren Fürstenhöfen wie beispielsweise Darmstadt, Gotha oder Weimar verbreitet, wurden aber auch in bürgerlichen Kreisen sowie von Dichter-, Gelehrten- und Künstlerzirkeln geschätzt. Schattenumrisse von Göttinger Professoren oder Studierenden finden sich vielfach in den Stammbüchern, die die Universitätsbibliothek bewahrt. Darüber hinaus besitzt die Bibliothek fünf eigenständige Silhouetten-Sammlungen, die diese Abbildungen in Mappen oder als Bände gebunden vereinen.
Dazu gehört auch eine der bedeutendsten Sammlungen dieser Art aus dem späten 18. Jahrhundert: die Silhouettensammlung Carl Schubert. Sie entstand maßgeblich zwischen 1778 und 1781, als Schubert in Göttingen Rechtswissenschaften studierte. Sie umfasst 204 Silhouetten in schwarzer Tusche von Göttinger Dozenten, Kommilitonen und weiteren berühmten Zeitgenossen aus Göttingen und Einbeck. Auf der Rückseite der Zeichnungen erläutern Sinnsprüche oder kurze Beschreibungen den weiteren Lebensweg der Dargestellten, häufig in spöttischem Ton.
Silhouettensammlungen der SUB Göttingen
- Cod. Ms. von Einem 7 – Silhouettensammlung Charlotte von Emminghaus (geb. von Einem), 1756–1833
- 8 Cod. Ms. hist. lit. 103 Cim. – Silhouettensammlung Carl Schubert, 1779–1781
- 8 Cod. Ms. hist. lit. 47 q – Silhouettensammlung Th. Wiedemann, 1779
- Cod. Ms. 2024.6 – Silhouetten Göttinger Professoren , ca. 1780
- 4 Cod. Ms. hist. lit. 104 – Silhouettensammlung Kekulé von Stradonitz
Sammlungsgeschichte
Der Schubertsche Silhouettenband wurde 1887 von den Nachfahren der Familie von Wickede angekauft, von denen die Ehefrau Carl Schuberts abstammt. Weitere Silhouettensammlungen gelangten Anfang des 20. Jahrhunderts durch eine Schenkung, eine Nachlassabgabe und einen antiquarischen Kauf an die Bibliothek. 2024 erhielt die Bibliothek einen Band mit Silhouetten Göttinger Professoren als Abgabe des Universitätsarchivs.
Zugang
Kataloge, Datenbanken und weitere Findmittel
Die Silhouettensammlungen der Universitätsbibliothek sind im Katalog der Bildnisse im Besitz der Georg-August-Universität Göttingen von Karl Arndt beschrieben. Sie werden darüber hinaus auch in Kalliope erfasst.
Vor Ort
Die Sammlungen können nach vorheriger Bestellung vor Ort oder per E-Mail im Lesesaal für Handschriften und Seltene Drucke im Historischen Gebäude der SUB Göttingen eingesehen werden, sofern der konservatorische Zustand eine Benutzung zulässt. Die Termine zur Einsichtnahme sollten mindestens zwei Werktage vor der Anreise unter Nennung der gewünschten Signaturen vereinbart werden.
Digital
Die Silhouettensammlung Carl Schubert steht komplett digital über das Göttinger Digitalisierungszentrum (GDZ) zur Verfügung. Einzelseiten können als PDF oder JPG heruntergeladen werden, die bibliographischen Angaben werden über die Formate BibTex, RIS und EndNote bereitgestellt.
Weiterführende Hinweise
- Karl Arndt: Katalog der Bildnisse im Besitz der Georg-August-Universität Göttingen (Göttinger Universitätsschriften. Serie C: Kataloge, 4), Göttingen 1994, S. 150–172. ↗GUK
- Silhouetten, in: Face the Fact. Wissenschaftlichkeit im Portrait. Ausstellung der Zentralen Kustodie der Georg-August-Universität Göttingen vom 27. September 2018 bis 3. März 2019.
- Wikipedia: Silhouetten-Sammlung Schubert
Verwandte Sammlungen
Stammbuchsammlung
Sammlung von ca. 100 Stammbüchern mit dem Schwerpunkt auf der Göttinger Universität
Porträtsammlung
Mehr als 3.500 Porträts Göttinger Professorinnen und Professoren sowie weiterer Gelehrter