Nachlässe

Über die Sammlung

Die SUB Göttingen bewahrt mehr als 400 Nachlässe und Teilnachlässe. Die Mehrzahl stammt von Gelehrten der Georg-August-Universität Göttingen und gibt somit Zeugnis von der langen Verbindung zwischen Universität und Bibliothek. Die Sammlung ist inhaltlich universell ausgerichtet, einen besonderen fachlichen Schwerpunkt bilden die Mathematik-Nachlässe sowie weitere Naturwissenschaften wie Physik, Biologie und Agrarwissenschaften.

Die Nachlässe setzen sich aus vielfältigen Quellenzeugnissen zusammen. Oftmals handelt es sich um Briefe, Manuskriptentwürfe, Vortragstexte, Vorlesungen, Materialsammlungen sowie Lebensdokumente des Bestandsbildners (persönliche Unterlagen wie Zeugnisse, Verträge, Urkunden, Tagebücher, Notizhefte uvm.). Auch Bildmaterialien wie Zeichnungen oder Fotografien sind häufige Bestandteile von Nachlässen.

In einigen Fällen wird der Nachlass einer Person im Kontext eines anderen Nachlasses, beispielsweise eines Familienmitglieds, überliefert. Ein sogenannter „Kryptonachlass“ sind die nachgelassenen Papiere des Straßburger Baumeisters Johann Jakob Arhardt (1613–1674), die mit dem Nachlass des Frankfurter Sammlers Johann Friedrich Uffenbach (1687–1769) an die SUB Göttingen gelangten. Die meisten (Teil-)Nachlässe sind einer Person zugeordnet, jedoch pflegt die SUB Göttingen auch Archive oder Archivteile von Institutionen, wissenschaftlichen Gesellschaften und Stiftungen sowie einige Familienarchive.

16. Jahrhundert

Die SUB Göttingen besitzt im Vergleich zu den späteren Epochen nur wenige (Teil-)Nachlässe, deren Urheber vor 1600 geboren wurden. Zu diesen gehört beispielsweise Matthias Hoë von Hoënegg (1580–1645), kursächsischer Oberhofprediger in Dresden und einer der führenden lutherisch-orthodoxen Theologen im frühen 17. Jahrhundert. Er gilt als Sprachrohr der Religionspolitik am Dresdner Hof, der in seinen Predigten und Streitschriften gegen die Katholiken sowie gegen die Reformierten Stellung bezog. Die Bibliothek in Göttingen verfügt über einen Teil seiner Korrespondenz, vornehmlich aus den Jahren 1613 bis circa 1635. Weitere Briefsammlungen stammen von Georg Calixtus (1586–1656), Theologieprofessor in Helmstedt, sowie vom Theologen und Reformator Martin Chemnitz (1522–1586). Ebenfalls ins reformatorische Milieu zu verorten, ist die Materialsammlung Nikolaus Selneckers (1530–1592) zur Geschichte der Augsburger Konfession, zur Konkordienformel und deren Apologie, an der Selnecker mitgearbeitet hatte.

Name	Lebensdaten	Beruf	Nachweis
Aytta, Wigle van	1507–1577	Jurist, Diplomat	Kalliope
Baumgartner, Hieronymus der Ältere	1498–1565	Nürnberger Patrizier und Ratsherr	Kalliope
Baumgartner, Hieronymus der Jüngere	1539–1602	Nürnberger Patrizier, Kurator der Schule in Altdorf	Kalliope
Calixt, Georg	1586–1656	Evang. Theologe	Kalliope
Calvisius, Sethus	1556–1615	Komponist, Kantor, Musikwissenschaftler	Kalliope
Götz von Olenhusen, Joachim	1583–1657	Schriftsteller	Kalliope
Chemnitz, Martin	1522–1586	Evang. Theologe, Reformator	Kalliope
Hoë von Hoënegg, Matthias	1580–1645	Evang. Theologe, sächsischer Oberhofprediger	Kalliope
Höflich, Christoph	ca. 1589–1630	Arzt, Jurist, Schriftsteller, Syndikus in Nürnberg	Kalliope
Meurer, Wolfgang	1513–1585	Naturwissenschaftler	Kalliope
Reinesius, Thomas	1587–1667	Naturwissenschaftler, Leibarzt	Kalliope
Remus, Georg	1561–1625	Jurist, Lyriker, Philologe, Historiker	Kalliope
Rittershausen, Nicolas	1597–1670	Jurist, Genealoge, Geograf	Kalliope
Selnecker, Nikolaus	1530–1593	Evang. Theologe, Kirchenlieddichter	Kalliope

17. Jahrhundert

Unter den Nachlässen aus dem 17. Jahrhundert finden sich mehrere Personen, die eine wichtige Rolle in der frühen Geschichte der Göttinger Universität spielen. Dazu zählt Gerlach Adolph von Münchhausen (1688–1770), auf dessen Einsatz die Gründung der Universität maßgeblich zurückzuführen ist und der der Institution fast vierzig Jahre als Kurator vorstand. Johann Matthias Gesner (1691–1761) bekleidete seit dem Gründungsjahr der Universität 1734 die Professur für Poesie und Beredsamkeit. Er fungierte als Direktor des ersten in Deutschland eingerichteten Philologischen Seminars und übte das Amt des ersten Bibliothekars, des Leiters der Göttinger Universitätsbibliothek, aus. Die Universitätsbibliothek besitzt verschiedene Bände mit Briefen, Arbeitsunterlagen und weiteren Schriftstücken Gesners. Von besonderer Bedeutung für die Entwicklung der Universität und der Bibliothek waren die Schenkungen der Bibliotheken des Celler Großvogts Joachim Hinrich von Bülow (1650–1724) und des Frankfurter Privatgelehrten Johann Friedrich von Uffenbach, im Zuge derer auch verschiedene Materialien aus dem Besitz der Spender von der Bibliothek übernommen wurde.

Name	Lebensdaten	Beruf	Nachweis
Arhardt, Johann Jakob	1613–1674	Baumeister, Ingenieur, Architekt, Maler, Musikinstrumentenbauer	Kalliope
Brenkmann, Heinrich	1680–1736	Jurist	Kalliope
Bülow, Joachim Hinrich von	1650–1724	Beamter, Vogt, Bibliophiler	Kalliope
Carpzov, Samuel Benedict	1647–1707	Evang. Theologe, Hofprediger	Kalliope
Conring, Hermann	1606–1681	Gelehrter, Politiker	Kalliope
Eckhart, Johann Georg von	1664/1674–1730	Historiker, Bibliothekar	Kalliope
Fabricius, Johann	1644–1729	Evang. Theologe, Theologieprofessor in Helmstedt, Abt in Königslutter	Kalliope
Gesner, Johann Matthias	1691–1761	Philologe, Pädagoge, Hochschullehrer, Bibliothekar	Kalliope
Graef, Johann	1629–1689	Pfarrer in Nürnberg	Kalliope
Gruber, Johann Daniel	1688–1748	Jurist, Hofrat, Bibliothekar, Historiker	Kalliope
Harenberg, Johann Christoph	1696–1774	Historiker, evang. Theologe, Orientalist	Kalliope
Henning, Jacob	1633-1704	Evang. Theologe, Pfarrer in Greifswald	Kalliope
Keseberg, Jacob	1613-1686	Theologe	Kalliope
Koehler, Johann David	1684–1755	Historiker, Numismatiker, Heraldiker	Kalliope
Leibniz, Gottfried Wilhelm	1646–1716	Philosoph, Mathematiker, Jurist, Bibliothekar	Kalliope
Ludolf, Georg Melchior von	1667–1740	Jurist, Hofrat	Kalliope
Mayans y Siscar, Gregorio	1699–1781	Bibliothekar	Kalliope
Meibom, Heinrich	1638–1700	Mediziner, Historiker	Kalliope
Meyer, Johann	1651–1719	Pädagoge, Philosoph, Mathematiker	Kalliope
Molanus, Gerhard Wolter	1633–1722	Evang. Theologe, Mathematiker, Abt im Koster Loccum	Kalliope
Münchhausen, Gerlach Adolf von	1688–1770	Jurist, Kurator der Universität Göttingen, Geheimer Rat	Kalliope
Olearius, Gottfried	1672–1715	Evang. Theologe, Philologe, Philosoph	Kalliope
Olearius, Johannes	1639–1713	Evang. Theologe, Klass. Philologe	Kalliope
Ramsay, Karl	1617–1669	Historiker	Kalliope
Reimers, Franz Heinrich	1692–1749	Archivar	Kalliope
Schulthess, Otto	–1624	Jurist, Kanzler, Domdekan	Kalliope
Swammerdam, Jan	1637–1680	Zoologe, Entomologe	Kalliope
Triller, Daniel Wilhelm	1695–1782	Mediziner, Schriftsteller	Kalliope
Uffenbach, Johann Friedrich von	1687–1769	Frankfurter Patrizier, Jurist, Sammler	Kalliope
Würffel, Johann Ludwig	1678–1719	Theologe	Kalliope

18. Jahrhundert

Bald nach ihrer Gründung wurde die Georgia Augusta als Lehr- und Forschungsstätte führender Wissenschaftler des 18. und 19. Jahrhunderts bekannt. Viele Nachlässe dieser bedeutenden Gelehrten bewahrt die Universitätsbibliothek bis heute wie beispielsweise Carl Friedrich Gauß (1777–1855), Georg Christoph Lichtenberg (1742–1799), Gottfried Achenwall (1719–1772), August Ludwig von Schlözer (1735–1809), Arnold Heeren (1760–1842), Christoph Meiners (1747–1810), Johann Friedrich Blumenbach (1752–1840), Christian Gottlob Heyne (1729–1812) und viele mehr. Mit dem Nachlass des Mediziners und russischen Staatsrats, Georg Thomas von Asch (1729–1807), gelangten circa 150 Handschriften in arabischer, türkischer und persischer Sprache nach Göttingen. Neben verschiedenen Dokumenten aus Aschs eigenem Tätigkeitsbereich, der russischen Staatsverwaltung, Geschichte und Medizin, fielen darunter auch zahlreiche Landkarten aus dem asiatischen Raum, vor allem aus Sibirien.

Aus dem 18. Jahrhundert stammen auch die frühesten Nachlässe von Frauen an der SUB Göttingen, wie beispielsweise eine umfangreiche Sammlung von Briefen und weiteren Manuskripten aus dem Besitz Therese Hubers (1764–1829). Therese Huber, geborene Heyne, gehört zur Riege Göttinger Professorentöchter, der sogenannten „Universitätsmamsellen“, deren akademisches Umfeld ihnen für die damalige Zeit großzügige Bildungschancen für Frauen eröffnete. Therese Huber war zeit ihres Lebens literarisch aktiv und verfasste zahlreiche Romane, Erzählungen und Reisebeschreibungen, fertigte Übersetzungen an und arbeitete als Redakteurin. In erster Ehe war sie mit dem Naturforscher und Forschungsreisenden Georg Forster (1754–1794) verheiratet; auch ein Teil seines Nachlasses fand den Weg nach Göttingen.

Name	Lebensdaten	Beruf	Nachweis
Achenwall, Gottfried	1719–1772	Historiker, Jurist, Hauptvertreter der Universitätsstatistik	Kalliope
Asch, Georg Thomas von	1729–1807	Mediziner, Politiker	Kalliope
Augustin, Christian Friedrich Bernhard	1771–1856	Evang. Theologe, Pfarrer, Historiker	Kalliope
Ayrer, Georg Heinrich	1702–1774	Jurist	Kalliope
Bauer, Franz Andreas	1758–1840	Botaniker, Maler	Kalliope
Beckmann, Johann	1739-1811	Wirtschaftswissenschaftler, Agrarwissenschaftler	Kalliope
Benecke, Georg Friedrich	1762–1844	Germanist, Bibliothekar	Kalliope
Bergmann, Friedrich Christian	1785–1845	Jurist	Kalliope
Bettmann, Friedrich	1799–1872	Gastwirt, Stifter	Kalliope
Blumenbach, Johann Friedrich	1752–1840	Anatom, Anthropologe	Kalliope
Böhmer, Georg Ludwig	1715–1797	Jurist, Hofrat	Kalliope
Bothe, Friedrich Heinrich	1771–1855	Klass. Philologe, Dichter, Übersetzer	Kalliope
Bürger, Gottfried August	1747–1794	Schriftsteller, Übersetzer, Lyriker, Philologe, Jurist	Kalliope
Dissen, Ludolf Georg	1784–1837	Klass. Philologe	Kalliope
Eichhorn, Carl Friedrich von	1781–1854	Jurist, Rechtshistoriker	Kalliope
Einem, Charlotte von	1756–1833	Schriftstellerin	Kalliope
Flauti, Vincenzo	1782–1863	Mathematiker	Kalliope
Forster, Georg	1754–1794	Naturwissenschaftler, Ethnologe, Forschungsreisender, Reiseschriftsteller, Geograf	Kalliope
Gauß, Carl Friedrich	1777–1855	Mathematiker, Geodät, Physiker	Kalliope
Gieseler, Johann Carl Ludwig	1792–1854	Evang. Theologe, Kirchenhistoriker	Kalliope
Gilibert, Jean Emmanuel	1741–1814	Mediziner, Botaniker	Kalliope
Girtanner, Christoph	1760–1800	Mediziner, Chemiker	Kalliope
Grotefend, Georg Friedrich	1775–1853	Philologe, Historiker, Orientalist	Kalliope
Heeren, Arnold Hermann Ludwig	1760–1842	Historiker, Philosoph	Kalliope
Hagen, Carl Gottfried	1749–1829	Apotheker	Kalliope
Hartung, Johann Heinrich von	18. Jh.	Hofkammerrat	Kalliope
Heyne, Christian Gottlob	1729–1812	Altertumswissenschaftler, Klass. Philologe, Hofrat, Bibliothekar	Kalliope
Hoffmann von Fallersleben, August Heinrich	1798–1874	Germanist, Philologe, Bibliothekar, Lyriker, Komponist	Kalliope
Huber, Therese	1764–1829	Schriftstellerin	Kalliope
Hugo, Gustav	1764–1844	Jurist	Kalliope
Kaestner, Abraham Gotthelf	1719–1800	Mathematiker, Physiker	Kalliope
Kessler, Georg Wilhelm	1782–1846	Jurist, Regierungspräsident, Schriftsteller	Kalliope
Koehler, Johann Bernhard	1742–1802	Orientalist, Jurist	Kalliope
Krutzsch, Karl Lebrecht	1773–1852	Forstwissenschaftler	Kalliope
Kulenkamp, Luderus	1724–1794	Forstwissenschaftler	Kalliope
Lichtenberg, Georg Christoph	1742–1799	Physiker, Mathematiker, Astronom, Schriftsteller	Kalliope
Lichtenberg, Ludwig Christian	1739–1812	Archivar, Legationsrat, Naturwissenschaftler	Kalliope
Mädler, Johann Heinrich	1794–1874	Astronom, Mathematiker	Kalliope
Mayer, Tobias	1723–1762	Mathematiker, Astronom, Kartograf, Physiker	Kalliope
Meiners, Christoph	1747–1810	Philosoph, Ethnologe, Historiker	Kalliope
Meyer, Ernst Heinrich Friedrich	1791–1858	Botaniker	KalliopeKalliope
Michaelis, Johann David	1717–1791	Evang. Theologe, Philosoph, Orientalist	Kalliope
Müller, Karl Otfried	1797–1840	Archäologe, Klass. Philologe	Kalliope
Neumann, Franz Ernst	1798–1895	Physiker, Mineraloge, Mathematiker	Kalliope
Olbers, Wilhelm	1758–1840	Astronom, Mediziner	Kalliope
Osiander, Friedrich Benjamin	1759–1822	Gynäkologe	Kalliope
Planck, Heinrich	1785–1831	Theologe	Kalliope
Pott, David Julius	1760–1838	Evang. Theologe	Kalliope
Pütter, Johann Stephan	1725–1807	Jurist, Staatsrechtslehrer	Kalliope
Reiske, Johann Jacob	1716–1774	Klass. Philologe, evang. Theologe, Arabist	Kalliope
Reuss, Jeremias David	1750–1837	Philologe, Bibliothekar	Kalliope
Riepenhausen, Franz	1786–1831	Maler, Kupferstecher	Kalliope
Riepenhausen, Johann	1787–1860	Maler, Kupferstecher	Kalliope
Ritter, August Heinrich	17919–1869	Philosoph	Kalliope
Röderer, Johann Georg	1726–1763	Anatom, Gynäkologe	Kalliope
Schlözer, August Ludwig von	1735–1809	Historiker, Hochschullehrer, Hofrat, Staatsrechtslehrer	Kalliope
Seidensticker, Georg Friedrich	1797–1862	Rechtsanwalt	Kalliope
Seidensticker, Johann Anton Ludwig	1760–1817	Jurist, Archivar	Kalliope
Staudt, Carl Georg Christian von	1798–1867	Mathematiker	Kalliope
Strobel, Georg Theodor	1736–1794	Theologe, Kirchenhistoriker, Pfarrer	Kalliope
Stromeyer, Friedrich	1776–1835	Chemiker, Apotheker, Arzt	Kalliope
Struve, Friedrich Georg Wilhelm	1793–1864	Astronom, Geodät	Kalliope
Tychsen, Thomas Christian	1758–1834	Theologe, Philosoph, Orientalist	Kalliope
Walch, Christian Wilhelm Franz	1726–1784	Evang. Theologe, Kirchenhistoriker	Kalliope
Zahn, Johann Christian	1767–1818	Philologe, Pfarrer zu Delitz bei Weißenfels	Kalliope

19. Jahrhundert

Die Mehrheit der Nachlässe aus dem Besitz der SUB Göttingen kann dem 19. Jahrhundert zugerechnet werden. Aus fachlicher Perspektive sind vor allem die Naturwissenschaften und die Mathematik durch Persönlichkeiten wie z. B. Wilhelm Weber (1804–1891), Felix Klein (1849–1925) und David Hilbert (1862–1943) stark vertreten (Zentralarchiv deutscher Mathematik-Nachlässe). Es finden sich hier jedoch auch bekannte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vielfältiger anderer Disziplinen, beispielsweise die (Teil-)Nachlässe der einflussreichen Juristen Rudolf Smend (1882–1975), Otto von Gierke (1841–1921), Bernhard Windscheid (1817–1892) und Rudolf von Jhering (1818–1892). Im Bereich der Pädagogik sind vor allem Herman Nohl (1879–1960) und Erich Weniger (1894–1961) zu nennen. Nohl ist einer der wichtigsten Reformpädagogen und Förderer der Pädagogik als eigenständige Wissenschaft. Weniger folgte Nohl 1949 auf die Pädagogik-Professur in Göttingen nach. Er erlangte vor allem als Begründer der Geschichtsdidaktik breitere Aufmerksamkeit.

Name	Lebensdaten	Beruf	Nachweis
Anderson, Walter	1885–1962	Ethnologe, Volkskundler	Kalliope
Andreas, Friedrich Carl	1846–1930	Orientalist, Iranist, Linguist	Kalliope
Arning, Wilhelm	1865–1943	Mediziner, Politiker, Direktor der Kolonialschule Witzenhausen	Kalliope
Artin, Emil	1898–1962	Mathematiker	Kalliope
Baehrens, Wilhelm Adolf	1885–1929	Klass. Philologe	Kalliope
Baesecke, Georg	1876–1951	Mediävist	Kalliope
Bauer, Walter	1877–1960	Theologe	Kalliope
Benfey, Theodor	1809–1881	Orientalist, Sprachforscher	Kalliope
Bernstein, Felix	1878–1956	Mathematiker	Kalliope
Bieberbach, Ludwig	1886–1982	Mathematiker	Kalliope
Binder, Julius	1870–1939	Jurist, Rechtsphilosoph	Kalliope
Blanck, Edwin	1877–1953	Chemiker, Agrarwissenschaftler	Kalliope
Blochmann, Elisabeth	1892–1972	Pädagogin	Kalliope
Boetticher, Hermann von	1887–1941	Schriftsteller, Dramatiker, Regisseur	Kalliope
Borchardt, Carl Wilhelm	1817–1880	Mathematiker	Kalliope
Bornemann, Ludwig	1855–1930	Philologe	Kalliope
Bousset, Wilhelm	1865–1920	Evang. Theologe	Kalliope
Born, Max	1882–1970	Physiker, Mathematiker	Kalliope
Brand, Ehrhard	1883–1981	Rechtsanwalt	Kalliope
Brandi, Karl	1868–1946	Historiker	Kalliope
Brockhaus, Hermann	1806–1877	Indologe, Orientalist	Kalliope
Buck, Heinrich	1866–1939	Bibliothekar, Numismatiker	Kalliope
Buttersack, Felix	1865–1950	Militärarzt, Schriftsteller	Kalliope
Cantor, Georg	1845–1918	Mathematiker	Kalliope
Curth, Hermann	1889–1965	Leiter des Statistischen Amts der Stadt Göttingen	Kalliope
Conradi, Philipp Friedrich	gest. 1859	Bibliothekar	Kalliope
Dedekind, Richard	1831–1916	Mathematiker	Kalliope
Deneke, Otto	1875–1956	Jurist, Historiker, Bibliophiler	Kalliope
Dietze, Karl	1872–1959	Klass. Philologe	Kalliope
Dilthey, Karl	1839–1907	Klass. Philologe, Archäologe	Kalliope
Dilthey, Wilhelm	1833–1911	Philosoph	Kalliope
Drexler, Hans	1895–1984	Klass. Philologe	Kalliope
Driessen, Clemens	1857–1941	Jurist	Kalliope
Düring, Theodor	1880–1918	Klass. Philolge, Lehrer	Kalliope
Dziatzko, Karl	1842–1903	Bibliothekar, Klass. Philologe	Kalliope
Eberts, Heinrich	1883–1979	Forstwissenschaftler	Kalliope
Ebstein, Wilhelm	1836–1912	Mediziner	Kalliope
Ehlers, Ernst	1835–1925	Mediziner, Zoologe	Kalliope
Ehrenberg, Rudolf	1884–1969	Physiologe	Kalliope
Ellissen, Adolf	1815–1872	Byzantinist, Bibliothekar, Politiker	Kalliope
Ellissen, Otto Adolf	1859–1943	Historiker, Germanist, Lehrer in Kassel und Einbeck	Kalliope
Elsas, Moritz John	1881–1952	Ökonom	Kalliope
Ewald, Heinrich	1803–1875	Orientalist, Philologe, evang. Theologe	Kalliope
Farkas, Julius von	1894–1958	Philologe	Kalliope
Fick, Richard	1867–1944	Bibliothekar, Indologe	Kalliope
Finlay-Freundlich, Erwin	1885–1964	Astrophysiker	Kalliope
Frensdorff, Ferdinand	1833–1931	Jurist, Philologe, Historiker	Kalliope
Fuchs, Hella	1893–1972	siehe Fuchs, Wilhelm	Kalliope
Fuchs, Wilhelm	1886–1973	Bibliothekar, Jurist	Kalliope
Gierke, Otto von	1841–1921	Historiker, Jurist	Kalliope
Gierke, Wilhelm Edward	1885–1950	Journalist, Literaturwissenschaftler	Kalliope
Goeb, Margarethe	1892–1962	Mathematikerin	Kalliope
Goedeke, Karl	1814–1887	Germanist	Kalliope
Gogarten, Friedrich	1887–1967	Theologe	Kalliope
Grisebach, August Heinrich Rudolph	1814–1879	Botaniker	Kalliope
Grisebach, Eduard	1845–1906	Jurist, Diplomat, Bibliophiler	Kalliope
Grote, Hermann	1802–1895	Numismatiker, Heraldiker	Kalliope
Grötzsch, Camillo	geb. 1874	Mathematiker	Kalliope
Gruber, Georg Benno	1884–1977	Pathologe	Kalliope
Grun, Paul Arnold	1872–1956	Genealoge, Regierungsrat, Major	Kalliope
Hakemeyer, Ida	1897–1985	Philologin, Oberstudienrätin, Ratsherrin	Kalliope
Hamann, Ernst	1898–1971	Mathematiker	Kalliope
Hanssen, Georg	1809–1894	Wirtschaftswissenschaftler	Kalliope
Harder, Richard	1888–1973	Biologe, Botaniker	Kalliope
Hartmann, Johannes	1865–1936	Astronom	Kalliope
Hasse, Helmut	1898–1979	Mathematiker, Astronom	Kalliope
Hasse, Karl Ewald	1810–1902	Mediziner	Kalliope
Henke, Karl	1895–1956	Zoologe, Botaniker	Kalliope
Henle, Jakob	1809–1885	Mediziner, Physiologe, Anatom	Kalliope
Hecke, Erich	1887–1947	Mathematiker	Kalliope
Heegner, Kurt	1893–1965	Physiker, Mathematiker	Kalliope
Herglotz, Gustav	1881–1953	Astronom, Mathematiker	Kalliope
Hermann, Karl Friedrich	1804–1855	Altertumsforscher	Kalliope
Herrmann, Walter	1896–1972	Sozialpädagoge, Kriminologe	Kalliope
Heyne, Moriz	1837–1906	Germanist	Kalliope
Hilbert, David	1862–1943	Mathematiker	Kalliope
Hilka, Alfons	1877–1939	Romanist	Kalliope
Hirsch, Friedrich	1890-1964	Astronom	Kalliope
Hirsch, Siegfried	1816–1860	Historiker	Kalliope
Hoffa, Wilhelm	1887–1917	Klass. Philologe, Gymnasiallehrer	Kalliope
Hoffmann, Adolf	1898–1983	Musikwissenschaftler, Komponist	Kalliope
Hofmann, Theobald	1861–1953	Architekt, Maler	Kalliope
Hübe-Schleiden, Wilhelm	1846–1916	Volkwirt, Theosoph	Kalliope
Hugelmann, Karl Gottfried	1879–1959	Jurist, Rechtshistoriker	Kalliope
Hund, Friedrich	1896–1997	Physiker	Kalliope
Hurwitz, Adolf	1859–1919	Mathematiker	Kalliope
Jacob-Friesen, Karl Hermann	1886–1960	Prähistoriker, Archäologe	Kalliope
Jahn, Moritz	1884–1979	Schriftsteller, Rektor	Kalliope
Jhering, Rudolf von	1818–1892	Jurist	Kalliope
Jodl, Alfred	1890–1946	Generaloberst, Kriegsverbrecher	Kalliope
Kähler, Martin	1835–1912	Evang. Theologe	Kalliope
Kähler, Siegfried August	1885–1963	Historiker	Kalliope
Kähler, Walter	1877–1955	Evang. Theologe	Kalliope
Kahrstedt, Ulrich	1888–1962	Historiker	Kalliope
Kaibel, Georg	1849–1901	Klass. Philologe	Kalliope
Kessler, Anton	1816–1890	Oberregierungsrat	Kalliope
Kessler, Georg	1851–1910	Gerichtsrat	Kalliope
Kessler, Gerhard	1883–1963	Wirtschaftswissenschaftler, Sozialwissenschaftler	Kalliope
Kiepert, Ludwig	1846–1934	Ingenieur, Mathematiker	Kalliope
Klein, Felix	1849–1925	Mathematiker, Physiker	Kalliope
Klinkerfues, Wilhelm	1827–1884	Astronom	Kalliope
Kneser, Adolf	1862–1930	Mathematiker	Kalliope
Kneser, Hellmuth	1898–1973	Mathematiker	Kalliope
Koenen, Adolf von	1837–1915	Geologe, Paläontologe	Kalliope
König, Josef	1893–1974	Philosoph	Kalliope
König, Robert	1885-1979	Mathematiker	Kalliope
Koenigsberger, Leo	1837–1921	Mathematiker	Kalliope
Krause, Wolfgang	1895–1970	Indogermanist, Linguist, Runenforscher	Kalliope
Krutzsch, Hermann	1819–1896	Physiker, Mineraloge, Meteorologe, Forstwissenschaftler	Kalliope
Lagarde, Paul de	1827–1891	Orientalist	Kalliope
Latte, Kurt	1891–1964	Klass. Philologe	Kalliope
Lauer, Max	1841–ca. 1923	Orientalist	Kalliope
Leo, Friedrich	1851–1914	Klass. Philologe	Kalliope
Lietzmann, Walther	1880–1959	Mathematiker	Kalliope
Listing, Johann Benedikt	1808–1882	Physiker	Kalliope
Lotze, Rudolf Hermann	1817–1881	Philosoph, Mediziner	Kalliope
Ludwig, Friedrich	1872–1930	Musikwissenschaftler	Kalliope
Lück, Conradine	1885–1959	Pädagogin, Lyrikerin, Kinderbuchautorin	Kalliope
Mach, Ernst	1838–1916	Physiker	Kalliope
Maier, Wilhelm	1896–1990	Mathematiker	Kalliope
Marquardt, Hertha	1867–1965	Anglistin	Kalliope
Meinardus, Ludwig	1827–1896	Musiker, Dirigent, Komponist	Kalliope
Merkel, Friedrich	1845–1919	Anatom	Kalliope
Meyer, Arnold Oskar	1877–1944	Historiker	Kalliope
Meyer, Ernst	1871–1931	Psychiater	Kalliope
Meyer, Johannes	1869–1957	Evang. Theologe, Genealoge, Pfarrer	Kalliope
Meyer, Leo	1830–1910	Indogermanist	Kalliope
Meyer, Ludwig	1827–1900	Psychiater	Kalliope
Meyer, Wilhelm	1845–1917	Klass. Philologe, Mediävist, Bibliothekar	Kalliope
Meyermann, Georg	1839–1926	Genealoge	Kalliope
Minkowski, Hermann	1864–1909	Mathematiker, Physiker	Kalliope
Misch, Georg	1878–1965	Philosoph	Kalliope
Morsbach, Lorenz	1850–1945	Anglist	Kalliope
Müller, Heinrich	1819–1890	Architekt	Kalliope
Müller, Wilhelm Conrad Hermann	1812–1890	Germanist	Kalliope
Münchhausen, Börries von	1874–1945	Schriftsteller, Lyriker, Librettist, Jurist	Kalliope
Neumann, Ernst Christian	1834–1918	Mediziner, Pathologe	Kalliope
Neumann, Ernst Richard	1875–1955	Mathematiker, Physiker	Kalliope
Neumann, Friedrich	1889–1978	Germanist	Kalliope
Neumann, Carl	1832–1925	Mathematiker	Kalliope
Niewöhner, Heinrich	1889–1959	Germanist	Kalliope
Nohl, Herman	1879–1960	Pädagoge	Kalliope
Oesterley, Carl	1805–1891	Maler, Radierer, Kunsthistoriker	Kalliope
Osgood, William Fogg	1864–1943	Mathematiker	Kalliope
Passarge, Siegfried	1867–1958	Geograph, Geologe	Kalliope
Pauli, Reinhold	1823–1882	Historiker	Kalliope
Peter, Albert	1853–1937	Botaniker	Kalliope
Peters, Leo	1869–1958	Regierungsrat, Genealoge	Kalliope
Petit-Pierre, Fernand Camille	1879–1972	Schriftsteller, Pädagoge	Kalliope
Peuckert, Will-Erich	1895–1969	Ethnologe, Volkskundler	Kalliope
Pietschmann, Richard	1851–1923	Orientalist, Ägyptologe, Bibliothekar	Kalliope
Pinl, Maximilian	1897–1978	Mathematiker	Kalliope
Planck, Gottlieb	1824–1910	Jurist, Politiker	Kalliope
Plücker, Julius	1801–1868	Mathematiker	Kalliope
Pohl, Robert Wichard	1884–1976	Physiker	Kalliope
Pohlenz, Max	1872–1962	Klass. Philologe	Kalliope
Prandtl, Ludwig	1875–1953	Physiker, Mathematiker, Ingenieur	Kalliope
Pretzel, Ulrich	1898–1981	Germanist	Kalliope
Pringsheim, Ernst	1881–1970	Mikrobiologe, Botaniker	Kalliope
Quarg, Götz	1889–1971	Ingenieur	Kalliope
Ranisch, Wilhelm	1865–1945	Germanist	Kalliope
Regelsberger, Ferdinand	1831–1911	Jurist	Kalliope
Rehnisch, Eduard	1840–1901	Jurist	Kalliope
Reitzenstein, Erich	1897–1976	Klass. Philologe	Kalliope
Reitzenstein, Richard	1861–1931	Klass. Philologe, Religionshistoriker	Kalliope
Reuter, Hermann	1817–1889	Evang. Theologe	Kalliope
Riemann, Bernhard	1826–1866	Mathematiker	Kalliope
Roethe, Gustav	1859–1926	Germanist	Kalliope
Rühl, Arthur	1899–1975	Forstwissenschaftler	Kalliope
Runge, Carl	1856–1927	Mathematiker, Physiker	Kalliope
Sauerwein, Georg	1831–1904	Linguist	Kalliope
Sauppe, Hermann	1809–1893	Philologe, Bibliothekar	Kalliope
Schaeder, Hans Heinrich	1896–1957	Orientalist, Iranist	Kalliope
Schering, Ernst	1833–1897	Mathematiker	Kalliope
Schilling, Friedrich	1868–1950	Mathematiker	Kalliope
Schmalhaus, Bruno	1886–1951	Bibliotheksoberinspektor	Kalliope
Schmucker, Theodor	1894–1970	Forstwissenschaftler	Kalliope
Schnath, Georg	1898–1989	Historiker, Archivar	Kalliope
Schneider, Rudolf	1852–1911	Militärhistoriker	Kalliope
Schöberlein, Ludwig Friedrich	1813–1881	Evang. Theologe	Kalliope
Schöffler, Herbert	1888–1946	Anglist	Kalliope
Schön, Paul	1867–1941	Jurist	Kalliope
Schröder, Edward	1858–1942	Mediävist	Kalliope
Schultz, Hermann	1881–1915	Klass. Philologe	Kalliope
Schumilin, Johannes N.	1895–1977	Dirigent, Jurist	Kalliope
Schur, Wilhelm	1846–1901	Astronom	Kalliope
Schwarz, Hermann Amandus	1843–1921	Mathematiker, Psychologe	Kalliope
Schwarzschild, Karl	1873–1916	Astronom	Kalliope
Schweiger, Franz Ludwig Anton	1803–1872	Germanist, Bibliothekar	Kalliope
Seedorf, Wilhelm	1881–1984	Betriebswirt, Mundartschriftsteller	Kalliope
Seidensticker, Oswald	1825–1894	Lehrer	Kalliope
Sieg, Emil	1866–1951	Indologe	Kalliope
Siegel, Carl Ludwig	1896–1981	Mathematiker	Kalliope
Smend, Rudolf	1882–1975	Jurist	Kalliope
Stechow, Wolfgang	1896–1974	Kunsthistoriker	Kalliope
Steinitz, Ernst	1871–1928	Mathematiker	Kalliope
Stich, Rudolf	1875–1960	Mediziner	Kalliope
Stimming, Albert	1846–1922	Romanist	Kalliope
Suchier, Walter	1878–1963	Romanist	Kalliope
Tammann, Gustav	1861–1938	Chemiker	Kalliope
Tollens, Bernhard	1841–1918	Chemiker	Kalliope
Tornau, Otto	1886–1982	Agrarwissenschaftler	Kalliope
Tschackert, Paul	1848–1911	Theologe, Kirchenhistoriker	Kalliope
Tüselmann, Otto	1854–1919	Pädagoge	Kalliope
Unger, Rudolf	1876–1942	Germanist	Kalliope
Valentiner, Justus Theodor	1869–1952	Jurist, Landrat, Kurator	Kalliope
Vitzthum von Eckstädt, Georg	1880–1945	Kunsthistoriker	Kalliope
Voigt, Woldemar	1850–1919	Physiker	Kalliope
Voit, Max	1876–1949	Anatom	Kalliope
Vollmöller, Karl	1848–1922	Romanist, Anglist	Kalliope
Wagner, Hermann	1840–1929	Geograph, Kartograf	Kalliope
Wagner, Rudolph	1805–1864	Anatom, Zoologe, Physiologe	Kalliope
Waitz, Georg	1813–1886	Historiker	Kalliope
Waldschmidt, Ernst	1897–1985	Kunsthistoriker, Indologe	Kalliope
Walser, Fritz	1899–1945	Historiker	Kalliope
Wappäus, Johann Eduard	1812–1879	Geograph, Statistiker	Kalliope
Weber, Wilhelm	1804–1891	Physiker	Kalliope
Wellhausen, Julius	1844–1918	Orientalist, Theologe	Kalliope
Wendel, Carl	1874–1951	Bibliothekar, klass. Philologe	Kalliope
Wendland, Paul	1864–1915	Klass. Philologe	Kalliope
Weniger, Erich	1894–1961	Pädagoge	Kalliope
Wiechert, Emil	1861–1928	Physiker, Geophysiker	Kalliope
Wieseler, Friedrich	1811–1892	Klass. Philologe, Archäologe	Kalliope
Wilamowitz-Moellendorff, Ulrich von	1848–1931	Klass. Philologe	Kalliope
Will, Edmund	1884–1968	Klass. Philologe, Semitist, Bibliothekar	Kalliope
Willrich, Minna	–1896–		Kalliope
Windaus, Adolf	1876–1959	Chemiker, Mediziner	Kalliope
Windscheid, Bernhard	1817–1892	Jurist	Kalliope
Witte, Karl	1800–1883	Jurist, Dante-Forscher	Kalliope
Wöhler, Friedrich	1800–1882	Chemiker	Kalliope
Wolfers, Jacob Philipp	1803–1878	Astronom	Kalliope
Wolff, Theodor	1807–1879	Jurist, Numismatiker, Genealoge	Kalliope
Wüstenfeld, Ferdinand	1808–1899	Orientalist, Islamwissenschaftler	Kalliope
Wüstenfeld, Theodor	1822–1893	Historiker	Kalliope
Zachariae, Heinrich Albert	1806–1875	Jurist	Kalliope
Zimmermann, Albert	1852–1925	Klass. Philologe	Kalliope

20. Jahrhundert

Auch die hinterlassenen Papiere zahlreicher Forschender jüngerer Zeit haben ihren Weg in die SUB Göttingen gefunden. In den historischen Wissenschaften sei beispielsweise auf Hermann Heimpel (1901–1988), Norbert Kamp (1927–1999), Rudolf von Thadden (1932–2015) und Trude Maurer (1955–2017) hingewiesen. Norbert Kamp leistete mit seinen grundlegenden Werken zur normannisch-staufischen Herrschaft in Sizilien einen wichtigen Beitrag zur Erforschung des Mittelalters. Überdies stand er der Universität Göttingen mehr als 20 Jahre als Präsident vor. Sein Nachlass zeugt sowohl von seinem wissenschaftlichen als auch seinem wissenschaftspolitischem Engagement.

In Göttingen wissenschaftlich aktiv waren z.B. auch die Physiker Hans-Heinrich Voigt (1921–2017), Leiter der Sternwarte, Hans Georg Küssner (1900–1984), Mitglied der Aerodynamischen Versuchsanstalt Göttingen sowie Leiter des Instituts für instationäre Vorgänge, sowie der Strömungsphysiker Walter Tollmien (1900–1968). Die Biographien von Tollmien und Küssner verbinden sich in der Person des Göttinger Ingenieurs Ludwig Prandtl (1875–1953): Tollmien hatte unter Prandtl studiert und war ihm 1947 auf den Lehrstuhl für Angewandte Mechanik gefolgt. Hans Georg Küssner entwickelte seine bahnbrechende Küssner-Funktion zur Beschreibung der instationären Wirkung von Flügel durch Turbulenzen an der Aerodynamischen Versuchsanstalt, die aus der von Prandtls begründeten Modellversuchsanstalt für Aerodynamik der Motorluftschiff-Studiengesellschaft hervorgegangen war. Neben Hans Georgs bewahrt die Bibliothek ebenfalls die wissenschaftlichen Hinterlassenschaften seiner Frau Martha Küssner (1902–1982). Martha hatte sich vor allem als Gauß-Forscherin einen Namen gemacht. Ihre Arbeitsunterlagen sind vielfach im Kontext ihres Nachlasses überliefert.

Name	Lebensdaten	Beruf	Nachweis
Abel, Wilhelm	1904–1985	Wirtschaftshistoriker, Agrarwissenschaftler, Professor in Göttingen	Kalliope
Alsdorf, Ludwig	1904–1978	Indologe	Kalliope
Altemark, Joachim	1906–1963	Organist, Musikwissenschaftler, Lehrer in Braunschweig	Kalliope
Andresen, Carl	1909–1985	Evang. Theologe, Kirchenhistoriker	Kalliope
Arntz, Helmut	1912–2007	Indogermanist	Kalliope
Baeumer, Kord	1926–1998	Pflanzenbauwissenschaftler	Kalliope
Bechert, Heinz	1932–2005	Indologe	Kalliope
Berneburg, Ernst	1926–1996	Theologe, Archivar	Kalliope
Bommer, Wolfgang	1920–2013	Bakteriologe, Virologe, Tropenarzt	Kalliope
Boockmann, Hartmut	1934–1998	Historiker	Kalliope
Brauer, Richard	1901–1977	Mathematiker	Kalliope
Braun, Maximilian	1903–1984	Slawist	Kalliope
Bruck, Eva-Maria van den	1903-1999	Pädagogin	Kalliope
Buchwald, Wolfgang	1911–1984	Klass. Philologe	Kalliope
Calder, William M.	1932–2022	Klass. Philologe, Gräzist	Kalliope
Cramer, Konrad	1933–2013	Philosoph	Kalliope
Cramer, Wolfgang	1901–1974	Philosoph, Mathematiker	Kalliope
Curth, Hermann	1889-1965	Leiter des Statistischen Amts der Stadt Göttingen	Kalliope
Doerfer, Gerhard	1920–2003	Turkologe, Altaist	Kalliope
Döring, Wolfgang	1908-1941	Wiss. Assistent	Kalliope
Doerne, Martin	1900–1970	Evang. Theologe	Kalliope
Dulckeit, Gerhard	1904–1954	Rechtshistoriker, Rechtsphilosoph	Kalliope
Duhm, Erna	1923–2017	Psychologin	Kalliope
Elsner, Norbert	1940–2011	Biologe, Zoologe	Kalliope
Erbe, Hans-Walter	1902–2001	Philologe, Oberstudiendirektor	Kalliope
Friedrich, Wolf-Hartmut	1907–2000	Klass. Philologe	Kalliope
Futaky, István	1926–2013	Finnougrist	Kalliope
Gaier, Dieter	1928–2002	Mathematiker	Kalliope
Gerardy, Theo	1908–1986	Papierhistoriker, Wasserzeichenforscher	Kalliope
Grell, Heinrich	1903–1974	Mathematiker	Kalliope
Grötzsch, Herbert	1902–1993	Mathematiker	Kalliope
Grossbach, Ulrich	1936–2020	Biologe	Kalliope
Grunsky, Helmut	1904–1986	Mathematiker	Kalliope
Grunwald, Wilhelm	1909–1989	Naturwissenschaftler, Bibliotheksdirektor	Kalliope
Heberer, Gerhard	1901–1973	Zoologe, Anthropologe	Kalliope
Hecht, Karl	1903–1994	Physiker	Kalliope
Heesch, Elli	1904-1993	Mathematikerin	Kalliope
Heesch, Heinrich	1906–1995	Mathematiker	Kalliope
Heimpel, Hermann	1901–1988	Historiker	Kalliope
Heinz, Erhard	1924–2017	Mathematiker	Kalliope
Hölder, Ernst	1901–1990	Mathematiker	Kalliope
Hoffmann, Erika	1902–1995	Pädagogin	Kalliope
Hohenemser, Kurt	1906–2001	Ingenieur, Flugzeugkonstrukteur	Kalliope
Horn-Oncken, Alste	1910–1991	Kunsthistorikerin	Kalliope
Horn, Rudolf	1903–1984	Archäologe	Kalliope
Husmann, Heinrich	1908–1983	Musikwissenschaftler	Kalliope
Jannasch, Holger Windekilde	1927–1998	Mikrobiologe, Meereskundler	Kalliope
Jehne, Wolfram	1926–2018	Mathematiker	Kalliope
Joerden, Rudolf	1901–1985	Pädagoge, Bibliotheksdirektor	Kalliope
Kamp, Norbert	1927–1999	Historiker	Kalliope
Kellermann, Wilhelm	1907–1980	Romanist	Kalliope
Kimberling, Clark	1942 (geb.)	Mathematiker	Kalliope
Kittel, Helmuth	1902–1984	Theologe	Kalliope
Kneser, Martin	1928–2004	Mathematiker	Kalliope
Koch, Gerd	1920–2005	Ethnologe, Regisseur	Kalliope
Köthe, Gottfried	1905–1989	Mathematiker	Kalliope
Küssner, Hans-Georg	1900-1984	Physiker	Kalliope
Küssner, Martha	1902–1982	Autorin, Übersetzerin	Kalliope
Lange, Wolfgang	1915–1984	Skandinavist	Kalliope
Lohse, Eduard	1924–2015	Theologe, Bischof	Kalliope
Lohse, Roswitha	1925–2020	Historikerin, Theologin	Kalliope
Lüders, Gerhart	1920–1995	Physiker	Kalliope
Maaß, Hans	1911–1992	Mathematiker	Kalliope
MacKenzie, David N.	1926–2001	Iranist	Kalliope
Mau, Hermann	1913–1952	Historiker	Kalliope
Maurer, Trude	1955–2017	Historikerin	Kalliope
Meyer, Joachim-Ernst	1917–1998	Psychologe, Psychiater	Kalliope
Michaelis, Karl	1900–2001	Jurist	Kalliope
Mölk, Ulrich	1937–2019	Romanist, Mediävist	Kalliope
Moeller, Bernd	1931–2020	Evang. Theologe, Kirchenhistoriker	Kalliope
Moser, Hans	1903–1990	Ethnologe, Volkskundler	Kalliope
Moser-Rath, Elfriede	1926–1993	Volkskundlerin, Erzählforscherin	Kalliope
Oates, Joyce Carol	geb. 1938	Schriftstellerin	Kalliope
Olzien, Otto	1909–1989	Germanist, Bibliothekar	Kalliope
Oswatitsch, Klaus	1910–1993	Mathematiker, Physiker	Kalliope
Patzig, Günther	1926–2018	Philosoph	Kalliope
Pickert, Günter	1917–2015	Mathematiker	Kalliope
Pirson, André	1910–2004	Botaniker	Kalliope
Prinz, Wilhelm	–1919	Mathematiker	Kalliope
Ranke, Kurt	1908–1985	Ethnologe, Germanist	Kalliope
Reid, Constance	1918–2010	Mathematikhistorikerin	Kalliope
Rellich, Franz	1906–1955	Mathematiker	Kalliope
Richter, Will	1910–1984	Klass. Philologe	Kalliope
Roeder, Fritz Douglas	1906–1988	Neurochirurg	Kalliope
Roth, Heinrich	1906–1983	Pädagoge, Psychologe	Kalliope
Schaller, Heinrich	1900–1985	Historiker	Kalliope
Scheibe, Arnold	1901–1989	Botaniker, Landwirt, Agrarwissenschaftler	Kalliope
Schmucker, Ulrich	1930–2008	Geophysiker, Geologe	Kalliope
Schmidt, Hermann	1902–1993	Mathematiker, Astronom	Kalliope
Schröder, Manfred R.	1926–2009	Physiker, Mathematiker, Akustiker, Computerlinguist	Kalliope
Seidel, Bruno	1909–1970	Soziologe	Kalliope
Seraphim, Hans-Günther	1903–1992	Historiker	Kalliope
Stackmann, Karl	1922–2013	Germanist	Kalliope
Stallmann, Martin	1903–1980	Evang. Theologe, Religionspädagoge	Kalliope
Stock, Hans	1904–1991	Theologe	Kalliope
Strecker, Georg	1929–1994	Evang. Theologe	Kalliope
Targonski, György I.	1928–1998	Mathematiker	Kalliope
Thadden, Rudolf von	1932–2015	Historiker	Kalliope
Tiedemann, Manfred von	1932–2015	Genealoge	Kalliope
Tollmien, Walter	1900–1968	Physiker	Kalliope
Trillhaas, Wolfgang	1903–1995	Theologe, Pfarrer	Kalliope
Voigt, Hans-Heinrich	1921–2017	Physiker	Kalliope
Wagenknecht, Christian	1935–2020	Philologe, Germanist	Kalliope
Wagenitz, Gerhard	1927–2017	Botaniker	Kalliope
Wegener, Wilhelm	1911–2004	Jurist, Rechtshistoriker	Kalliope
Wehland, Albert	1908–1943	Theologe	Kalliope
Weinel, Ernst	1906–1978	Mathematiker	Kalliope
Wendt, Siegfried	1901–1966	Wirtschaftswissenschaftler	Kalliope
Wieacker, Franz	1908–1994	Jurist, Historiker	Kalliope
Wielandt, Helmut	1910–2001	Mathematiker	Kalliope
Wilbrandt, Hans	1903–1988	Agrarwissenschaftler	Kalliope
Willert, Hans-Georg	1934–2006	Orthopäde	Kalliope
Wirtz, Karl	1910–1994	Physiker	Kalliope
Witt, Ernst	1911–1991	Mathematiker	Kalliope
Wolff, Hanns-Dieter	1919–2010	Mediziner	Kalliope
Zassenhaus, Hans	1912–1991	Mathematiker	Kalliope

Familienarchive

Bei den von der SUB Göttingen verwahrten Familienarchiven handelt es sich in erster Linie um Zeugnisse von Familien, die mit Göttingen oder der Region auf besondere Weise verbunden sind. Ein Beispiel ist der Nachlass der Familie Kraut. Johann Justus Kraut (1766–1843) war der älteste Sohn eines Kleinbauern aus Dahlenrode, der als Feinmechaniker einige Jahre in Kontakt zu dem bekannten Physiker Georg Christoph Lichtenberg stand. Sein Nachlass und weitere Papiere der Familie wurden 2016 von der Universitätsbibliothek übernommen.

Bezeichnung	Laufzeit	Beschreibung	Nachweis
Familienarchiv Kraut	ca. 1770–1941	Familienpapiere einer aus Dahlenrode stammenden Familie	Kalliope
Nachlass Deželić	ca. 2. Hälfte des 19. bis Anfang 20. Jh.	Briefe und andere Schriftstücke aus den Nachlässen Đuro, Velimir und Berislav Deželićs	Kalliope
Nachlass Familie Riepenhausen	ca. 1627–1786	Materialsammlung zu einer aus Göttingen stammenden Familie	Kalliope
Schlözer-Stiftung		Schlözer-Stiftung
Familienarchiv Smend	ca. 1753–1975	Familienarchiv der westfälischen Familie Smend, die mehrere bekannte Theologen und Juristen hervorbrachte	Kalliope

Archive von Gesellschaften, Instituten und anderen Einrichtungen

Die Universitätsbibliothek verwaltet verschiedene Archive und Teilarchive von Gesellschaften, Instituten und anderen Einrichtungen, die einen Bezug zur Göttinger Universitäts- und Forschungslandschaft aufweisen, wie der Göttinger Hain oder die Deutsche Gesellschaft. Der Göttinger Hainbund war der Zusammenschluss mehrerer berühmter Dichter und Literaten des 18. Jahrhunderts, die man der Gruppe der Stürmer und Dränger zuordnen kann. Dem Hain literarisch verbunden, beispielsweise durch Publikationen in den Göttinger Musenalmanachen, waren zahlreiche bekannte Autoren, zu denen Gottfried August Bürger (1747–1794) und Matthias Claudius (1740–1815) zählten. Die Hainbündler sammelten ihre Gedichte in einem Bundesbuch, von dem jeder eines besaß. Letztlich überdauert haben nur die zwei Bände des Johann Heinrich Voß (1751–1826) in Göttingen.

Die „Deutsche Gesellschaft“ in Göttingen war eine Vereinigung von Sprachinteressierten und Sprachgelehrten, die sich nach dem Vorbild der 1727 von Johann Christoph Gottsched (1700–1766) in Leipzig gegründeten „Deutschen Gesellschaft“ zwischen 1738 und 1791 in geselligem Rahmen Fragen der Sprachkultur und der praktischen Sprachkritik widmete. Bis 1758 hatte der Philologe und Bibliothekar Johann Matthias Gesner die Präsidentschaft inne, seit 1762 lag sie bei dem Mathematiker Abraham Gotthelf Kästner (1719–1800).

Bezeichnung	Laufzeit	Beschreibung	Nachweis
Archiv der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen	1941ff.	Sitzungsprotokolle, Jahresberichte, Materialien zur Geschichte der Akademie, Rechnungsführung, Stiftungen und Vermächtnisse, Mittelbewilligungen, Personalakten, wiss. Unternehmungen und Projekte, Periodika und Publikationen, Preisaufgaben etc.	Kalliope
Archiv der Forschungsstelle „Enzyklopädie des Märchens“	ca. 1950–2016	Manuskripte, Briefe der Forschungsstelle sowie Teilnachlässe Walter Andersons, Hans Mosers, Elfriede Moser-Raths und Kurt Rankes	Kalliope
Verlagsarchiv Teubner	ca. 1891–1935	Teile des Verlagsarchivs B. G. Teubner, die die Herausgabe der Enzyklopädie der mathematischen Wissenschaften betreffen; vor allem Briefwechsel Felix Kleins und Conrad Müllers	Kalliope
Archiv der Deutschen Bodenkundlichen Gesellschaft	1949–2010	Akten und Veröffentlichungen der Deutschen Bodenkundlichen Gesellschaft, eines gemeinnützigen Vereins von wissenschaftlichen Bodenkundlern und an der Bodenkunde interessierten Personen	Kalliope
Elsas-Archiv	1930er, 1940er Jahre	Exzerpte aus Archivalien zur Preis- und Lohnentwicklung vom später Mittelalter bis ca. 1800, angelegt von Moritz J. Elsas	Kalliope
Nachlass Deutsche Gesellschaft (Göttingen)	1738–1783	Korrespondenz, Akten, Matrikel, Tagebücher, Arbeiten der Mitglieder der Deutschen Gesellschaft zu Göttingen, einer Sprachgesellschaft der Aufklärung. Weiterhin übernommen wurde die Bibliothek der Gesellschaft mit zahlreichen Einzeldrucken	Kalliope
Freitagsklub Göttingen	ca. 1839-1880/1890	Protokolle und andere Unterlagen des Freitagsvereins, einer wissenschaftlich-geselligen Vereinigung in Göttingen	Kalliope
Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen	1751–1882	Dankschreiben einheimischer und auswärtiger Gelehrter an die Göttinger Gesellschaft der Wissenschaften	Kalliope
Göttinger Hain	1772–1773	Journal, Bundesbücher des Göttinger Hain	Kalliope
Günter Grass-Archiv Göttingen	1959–2015	Korrespondenz, Fahnenabzüge, Bildentwürfe, Buchausgaben etc. Günter Grass’ und des Steidl-Verlags	Kalliope
Göttinger Vereinigung zur Förderung der Angewandten Physik und Mathematik		Zentralarchiv deutscher Mathematik-Nachlässe
Archiv der Zeitschrift Historia Mathematica	Ende des 20. Jh.	Herausgeberkorrespondenz, eingesandte Manuskripte, und weitere Schriften der Zeitschrift Historia Mathematica	Kalliope
Archiv des Instituts für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung	ca. 1893–1998	Dokumente zur Institutsgeschichte sowie Nachlass Arnold Scheibes und Teilnachlässe Otto Tornaus und Kord Baeumers	Kalliope
Nachlass des Magnetischen Vereins	ca. 1832–1861	Korrespondenz sowie erdmagnetische Messungen der Göttinger Gesellschaft zur Erforschung des Erdmagnetismus	Kalliope
Mathematiker-Archiv		Zentralarchiv deutscher Mathematik-Nachlässe
Schüttelreimer-Archiv	zweite Hälfte 20. Jh.	Werksammlung verschiedener Mitglieder der „Schüttelreimer“, Nachlass Sita Steen	Kalliope
Nachlass Sternwarte Göttingen	1757–1928	Akten, Korrespondenz, Inventare, astronomische Karten der Sternwarte Göttingen	Kalliope
Nachlass der Gesellschaft Union (Göttingen)	1818–1922	Akten und Protokollbücher der Union Göttingen	Kalliope

Sammlungsgeschichte

Der erste Nachlass gelangte mit der Gründung der Universitätsbibliothek nach Göttingen: Wigle van Aytta van Zwichem (1507–1577), latinisiert Viglius Zuichemus, war ein niederländischer Jurist, der sich vor allem in den diplomatischen Diensten Karls V. (1500–1558) auszeichnete. Zahlreiche Dokumente aus seinem Erbe, die sogenannten Manuscripta Zuchemiana, kamen als Teil der Sammlung des Celler Großvogts Joachim Hinrich von Bülow nach Göttingen und gehören damit zum Gründungsbestand der Bibliothek.

Bereits im 18. Jahrhundert setzte sich Christian Gottlob Heyne (1729–1812), langjähriger Bibliotheksdirektor, aktiv für den Erwerb von Nachlässen ein. Unter seiner Ägide gelangten die Nachlässe des Juristen und Statistikers Gottfried Achenwall, des Orientalisten Johann David Michaelis (1717–1791) und des Juristen Georg Ludwig Böhmer (1715–1797) an die Universitätsbibliothek. 1770 erhielt sie neben der umfangreichen Bibliothek auch den handschriftlichen Nachlass des Frankfurter Patrizier und Bibliophilen Johann Friedrich von Uffenbach. Die Nachlass-Sammlung ist seitdem auf über 400 Nachlässe angewachsen und vergrößert sich jedes Jahr durch neue Übernahmen und Schenkungen.

Erwerbungsprofil

Die SUB Göttingen erweitert ihre Nachlasssammlung fortlaufend. Schwerpunkte der Bestandsentwicklung bilden

• Nachlässe, Handschriften und Autographen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Universität Göttingen
• Ergänzungen von bereits an der SUB Göttingen vorhandenen Nachlässen
• Dokumente von Vereinigungen, gelehrten Gesellschaften und weiteren Einrichtungen mit einem Bezug zur Universität Göttingen
• Autographen und Manuskripte von Personen, die in engem Bezug zu Göttingen und seiner akademischen Kultur stehen, in Göttingen gelehrt und/oder gelebt haben, ihre Zeit in Göttingen thematisieren oder während ihres Aufenthalts in Göttingen berichten
• Manuskripte, die dem gelehrten Umfeld der Universität entstammen oder das historische und akademische Milieu einer Persönlichkeit beleuchten, deren Erbe an der SUB Göttingen bewahrt wird

Zugang

Kataloge, Datenbanken und weitere Findmittel

Für den Einstieg in die Recherche nach Nachlassdokumenten empfehlen wir Kalliope, das nationale Nachweisinstrument für Nachlässe und Autographen. Über den Filter „Suche nur nach Nachlässen“ kann die Suchanfrage auf diese Kategorie eingeschränkt werden. Die SUB Göttingen beteiligt sich seit 2017 an der Erschließung der Nachlässe in Kalliope. Für Nachlässe, die vor diesem Zeitpunkt katalogisiert wurden, wird man auf weitere Findmittel außerhalb des Kalliope-Portals hingewiesen.

Häufig handelt es sich dabei um den Handschriftenkatalog für die Universitätsbibliothek Göttingen, der von Wilhelm Meyer 1893 und 1894 in drei Bänden veröffentlicht und von Irmgard Fischer 1968 um einen weiteren Band ergänzt wurde. In einigen Fällen existieren auch gebundene Findbücher oder Kurzverzeichnisse, die vor Ort im Lesesaal für Handschriften und Seltene Drucke eingesehen werden können. 

Vor Ort

Materialien aus Nachlässen können nach vorheriger Bestellung vor Ort oder per E-Mail im Lesesaal für Handschriften und Seltene Drucke im Historischen Gebäude der SUB Göttingen eingesehen werden, sofern der konservatorische Zustand eine Benutzung zulässt. Die Termine zur Einsichtnahme sollten mindestens zwei Werktage vor der Anreise unter Nennung der gewünschten Signaturen vereinbart werden.

Für Nachlässe gelten aufgrund personenbezogener Schutzfristen oder auch privatrechtlicher Übereinkünfte besondere Benutzungsbedingungen. Dies kann dazu führen, dass einige Nachlässe nur beschränkt benutzbar oder bis zum Ablaufdatum einer bestimmten Schutzfrist gesperrt sind. Auch das Urheberrecht spielt bei der Benutzung von Nachlässen, vor allem in Bezug auf Personen der jüngeren Geschichte, eine wichtige Rolle. Alle Werke, auch unveröffentlichte Schriften und Briefe, sind urheberrechtlich bis zum Ablauf von 70 Jahren nach dem Tod des Urhebers geschützt. Erst nach Ende der Schutzfrist sind die Werke gemeinfrei. Eine frühere Verwertung, d.h. eine Veröffentlichung oder digitale Bereitstellung, ist nur mit Einwilligung des Urhebers oder seiner Erben möglich. Über die Sperrfristen von Nachlässen informiert Kalliope.

Für weitere Fragen zur Benutzung eines bestimmten Nachlasses oder dessen Verwertung wenden Sie sich an hsd@sub.uni-goettingen.de. Das Fotografieren von Nachlassmaterialien ist nicht gestattet, Reproduktionen können beauftragt werden, wenn die rechtlichen Vorgaben dabei nicht verletzt werden.

Digital

Mehr über 3.000 Dokumente aus verschiedenen Nachlässen können über das Göttinger Digitalisierungszentrum (GDZ) digital eingesehen werden. Einzelseiten können als PDF oder JPG heruntergeladen werden, die bibliographischen Angaben werden über die Formate BibTex, RIS und EndNote bereitgestellt. Weiterhin werden die Meta- und Strukturdaten unter freier Lizenz in METS und IIIF angeboten. Wenn Sie ein Dokument aus einem Nachlass in Kalliope suchen, können Sie Ihre Suchergebnisse über den Filter „Nur digitalisierte Quellen anzeigen“ auf die Anzeige von Digitalisaten eingrenzen.

Weiterführende Hinweise

• Paul Kahl: Das Bundesbuch des Göttinger Hains. Edition, historische Untersuchung, Kommentar (Exempla critica 2), Tübingen 2006. ↗GUK
• Dagmar Kleineke: Autobiographisches Schriftgut: Die handschriftlichen Aufzeichnungen des Johann Justus Kraut aus Dahlenrode (1766–1843) (Quellen und Darstellungen zur Geschichte Niedersachsens 142), Göttingen 2019. ↗GUK
• Bärbel Mund, Johannes Mangei: Der Nachlass Paul de Lagarde in den Spezialsammlungen der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen, in: Der Nachlass Paul de Lagarde. Orientalische Netzwerke und antisemitische Verflechtungen, hg. von Heike Behlmer, Thomas L. Gertzen und Orell Witthuhn (Europäisch-jüdische Studien 46), Berlin, Boston 2020, S. 33–42. ↗GUK
• Sprachkritik als Aufklärung. Die Deutsche Gesellschaft in Göttingen im 18. Jahrhundert, hg. von Dieter Cherubim, Ariane Walsdorf und Helmut Henne (Göttinger Bibliotheksschriften 27), Göttingen 2005, DOI: https://doi.org/10.17875/gup2005-374.
• Jutta Weber, Gerhard Müller: Nachlässe und Autographen, in: Clio Guide – Ein Handbuch zu digitalen Ressourcen für die Geschichtswissenschaften, hg. von Laura Busse, Wilfried Enderle, Rüdiger Hohls u.a. (Historisches Forum 19), Berlin 2016.